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07.+08.07.2021

Bad Honnef

Vom Drachenfels und vom frühen Landschaftsschutz

Der Bewegungsdrang zwang Marianne zur Umschau, um die Gegend von Bad Honnef zu erkunden. In nördlicher Richtung oder Rhein abwärts ragt ein markanter Berg in den Horizont. Drachenfels sein Name. Mit der Burgruine Drachenfels und dem Schloss Drachenburg steht das Teil am rechten Rheinufer und liegt am Rand des Siebengebirges. Offensichtlich hat die Vielzahl der Drachennennungen noch mit den Schlägereien aus den Nibelungen-Sagen zu tun. Der Berg besteht vor allem aus vulkanischem Tachyt und das berühmteste Gebäude aus diesem Material ist der Kölner Dom. Der Dom ist gross und der Abbau aus dem Drachenfelsen-Steinbruch immens. Der preussischen Regierung war dies ein Dorn im Auge und sie kaufte flugs den ganzen Berg für 10'000 Taler und stellte den Steinbruch ein,  galt dies doch als einer der frühen Massnahmen im Sinne des Landschaftsschutzes. Tachyt als Baustoff für den Aussenbereich, sprich Fassaden, erwies sich nicht als optimal. Müssen doch ständig am Dom Bauteile ersetzt werden. immer wieder werden nicht besonders beständige Baustoffe verwendet, probierten wir doch auch in Winterthur, Hunderte von Jahren später, Gebäude mit Cor-ten Stahl zu bauen, was sich als untauglich erwiesen hat. Wie an vielen Orten auf der Welt grassiert auch hier der Absolutismus, wird doch vom meist bestiegenen Berg Europas und den an beiden Rheinufern entlang geführten Bahnlinien als meist befahrenen Schienenanlagen der Welt gesprochen. Ob diese Beschreiber schon mal auf dem Säntis oder auf der Rigi waren oder ob sie sich den Zugsverkehr zwischen Winterthur und Zürich angesehen hatten, bleibt natürlich höflich dahin gestellt. Marianne besuchte auf dem Rückweg vom touristisch begehrten und von Romantikern viel besungen Berg das Wohnhaus von Erst-Bundeskanzler Konrad Adenauer. Zwei Sachen sind ihr aufgefallen: sein Arbeitszimmer in einem hübschen Pavillon mit grosser Fensterfront und Sicht auf die Eifel und im Rücken seine Bibliothek. Neben dem Nachdenken über die erst gegründete Republik schuf er hier auch seine literarischen Werke. Das erinnert uns gerne an unseren Freund Peter Frei, der zwar keine Bücher schreibt aber Filme produziert und zum Arbeiten in seinem Pavillon eine wunderbare Sicht auf den Sopra Ceneri und den Lago Maggiore hat. Weiter sind zwei Skulpturen im Garten, die Konrad Adenauer zusammen mit Charles de Gaulle darstellen, und zwar bewusst auf gleicher Augenhöhe, als Erinnerung an deren wichtigen Beitrag zur Wiederannäherung dieser zwei so lange zerstrittenen grossen Staaten Europas. Wenn ich mich recht erinnere, war zu dieser Zeit auch die Montanunion in Gründung, die den zollfreien Zugang zu Kohle und Stahl sicherte und der als eine der ersten Stufen zur Gründung der Europäischen Union gilt.  Zu den Bildern

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Chrigel Hunziker und Marianne Ott