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14.-16.09.2021

Braunschweig – Wolfsburg

Weltkonzern, Fussballclub, Abgaswerte und Schummelsoftware

Weiter auf dem Mittelland-Kanal (MLK) ab Kilometer 214 nach Wolfsburg (246), dem Head Office eines der grössten Firmen der Welt, dem VW Konzern. Er steht auf Rang sieben und hat weltweit über 600'000 Mitarbeitende. Wenn man in Wolfsburg ein- oder durchfährt, fällt einem als erstes das markante Bürogebäude aus Backstein mit fünfzehn Stockwerken mit einer riesigen VW Marke als Rad auf dem Dach auf. Dann stehen die vier Kamine des werkseigenen Kraftwerkes, das vermutlich mit Öl betrieben wurde, in der Sicht. So viel ich weiss, ist diese Anlage nicht mehr in Betrieb, scheint doch der ganze Konzern Strom aus Oesterreich zu kaufen, der mit Wasserkraft hergestellt wird. In einigen Publikationen habe ich gelesen, dass die Produktion des Konzerns CO2-neutral sei. Aber dieser österreichische Strom wurde vorher schon mit Wasserkraft hergestellt. Also hat diese Massnahme oder dieser Einkauf von VW global gesehen keinen Effekt. Effektvoll würde es erst, wenn VW eigene Kraftwerke für erneuerbare Energien erstellen würde und somit den Anteil an «grünem Strom» erhöhen würde. Immerhin habe ich bei der Durchfahrt auf den Dächern des VW-Werkes in Wolfsburg viele Photovoltaik-Anlagen gesehen. Das sind sicher gute Ansätze, aber ob es der richtige Weg ist, einfach Strom aus Wasserkraft einzukaufen, betrachten wir in einer späteren Geschichte.

Da fallen mir aber noch die Machenschaften mit den getürkten Abgasanlagen des Konzerns ein. Bei diesem Motor-Management wurde die Software so programmiert, dass das Fahrzeug merkte, dass es auf einem Prüfstand steht und der Motor so angesteuert wurde, dass die vorgegebenen Abgaswerte zwar erreicht wurden, der Motor aber keine wirkliche Leistung mehr hatte. Zu Deutsch gesagt hat ein ganzer Konzern versucht, die Welt zu ficken. Unglaublich. Wir, also die Hunziker, sind auch darauf hereingefallen, haben wir doch für alle Projekt Manager Skodas gekauft, die eben angeblich wenig CO2 ausstössen.

Neben dem Welt-Konzern für Fahrzeuge besteht Wolfsburg vor allem noch aus dem Fussballclub VfL Wolfsburg, der natürlich auch Eigentum des Autoherstellers ist. Die Dominanz des Konzerns ist natürlich mehr als spürbar, allein schon aus der Tatsache, dass VW fünfmal mehr Mitarbeitende hat als Wolfsburg Einwohner.

Am Mittwoch kamen Barbara Gölz und Stefan Piotrowski zu Besuch. Sie sind einige Tage an Bord und wollen als passionierte Segler mal das Leben auf einer Motoryacht ausprobieren und geniessen. Mal sehen, wie das ihnen gefällt.

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About the author

Chrigel Hunziker und Marianne Ott