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28.7.-1.8.2022

Die letzte Reise vor der Sommerpause

Vom Hafen Tempelhof zur Scharfen Lanke

Wir reisen nun zurück zum Hafen «Scharfe Lanke». Hier hatten wir die Parcosola überwintert und haben für die Sommerpause, den August wieder denselben Hafen ausgesucht. Nicht nur weil wir mit allen und allem zufrieden waren, sondern weil hier einen Platz für diese Pause zur Verfügung steht. Donnerstagsmorgen sind Regina und Detlev früh zum Hauptbahnhof für die Rückreise nach Winterthur aus dem Hafen entschwunden. Marianne versuchte nun in vielen Buchhandlungen Karten und Wegbeschreibungen vom Norden Berlins zahlend in Besitz zunehmen. Dieses Unternehmen gestaltete sich schwieriger als angedacht. Konnte doch in keiner «Boutique der wohlsortierten Buchstaben» ein solches Werk erworben nehmen. Aussagen wie, das kaufe doch jeder digital, ist eigentlich für das Nichtführen dieser Artikel in einen Buchladen eine komische Antwort. Auf alle Fälle führte der Tankwart an der Scharfen Lanke, bei dem wir jeden Morgen seinen Frisch-Semmel-Service benutzten solche Kartenwerke, in einem ansehnlichen A3-quer Format auf wasserfestem Papier. Ab und zu ist im Chaos die Lösung näher als man glaubt. Am Freitag gegen den Abend reisten Christoph und Michèle Ott, Mariannes Bruder und Schwägerin für ein paar Tage an. Mit den neuen Gästen fuhren wir dieselbe Strecke wieder über den Teltow-Kanal nach Potsdam in über die Havel nach Berlin Spandau.

Wir haben Brandenburg bereits verlassen. Interessant ist aber trotzdem zu wissen, dass in diesem Bundesland bereits heute 3’900 Windkraft- und 55'000 Photovoltaikanlagen installiert sind. Mit den Biomasseanlagen zusammen erzeugt das zwei Komma fünf Millionen Volk um die siebzehn Terrawatt Strom alternativ. Das entspricht im Vergleich mit der Schweiz im Verhältnis der Stromerzeugung durch Atomkraftwerke. Nur mal so zwischendurch, wenn es immer heisst in der Schweiz, das wird nie gehen. In Brandenburg ist es bereits gebaut. Die Regierung spricht sogar davon, dass die grossen Industrieansiedlungen durch, Tesla, Microsoft und Amazon genau durch diese Tatsache hier an- und eingezogen sind. Projekte, wie Elon Musks Gigafactory, sind immer vielen Kritiken ausgesetzt. Die Rodung von hundertfünfzig Hektar Kiefernwaldes wurde durch eine Spende Musk’s für die Pflanzung von einer Million Bäume, das etwa der vierfachen Menge der Rodung entspricht, abgegolten. Der grosse Wasserverbrauch dieser Fabrik standen ebenfalls unter Beschuss. Optimierungen wurden angepackt. Ich finde Wasserverbrauch ist der falsche Terminus, Wassernutzung wäre das richtige Wort. Wasser kann man nicht brauchen nur Verschmutzen. Es kommt also nur darauf an, wie schmutzig oder eben wie sauber das Wasser die Fabrik wieder verlässt. Entgegen den Guidelines der siebziger Jahre der industriellen Forschung mit dem Narrativ: Luft, Wasser und Boden steht in genügender Menge zur Verfügung, gilt heute: all diese Elemente müssen die Fabrikation gleich verlassen wie sie hineingekommen sind.  

Selbstredend waren wir mit dem «Neun-Euro-Ticket» dies konnte einfach über das Internet gekauft und ins Smartphone integriert werden. Für die vielen Stadtbesichtigungen haben wir das Teil rege benutzt, sind aber nie kontrolliert worden. Die U-, S-Bahnen und Busse wurden stark benutzt, ein echtes Gedränge konnten wir aber in keinem Fall feststellen. Man konnte nicht immer sitzen, aber das gehört einfach dazu. Alle diese Verbindungen haben wir als sehr funktional und in kleiner Kadenz erlebt. Wir sagen ganz klar in Berlin kann man sich auf den ÖV verlassen und kann fast auf die Sichtung des Fahrplanes verzichten.

Nun haben wir die Parcosola vertäut, den Kühlschrank geleert und verlassen nun Berlin im Monat August. So können wir nach den Sommerferien wieder zurückkommen um den Norden Berlins zuerkunden. Mecklenburg-Vorpommern, oder Meck Pomm, wie der Berliner pflegt zu sagen hat noch Vieles für uns bereit. Aber wir wollen sehen.

Zu den Bildern.

About the author

Chrigel Hunziker und Marianne Ott